Alle Seelen |
Süddeutsche Zeitung Bibliothek, Band 83 |
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Mir fehlt der Überblick über die gegenwärtige Weltliteratur, über den Marcel Reich-Ranicki offenbar verfügt, somit kann ich sein Urteil nicht bestätigen. Aber wie RR bin ich begeistert von diesem Buch. Wie Marías skurrile englische Universitätsrituale beschreibt, wie er die Liebesgeschichte zwischen dem Erzähler und Clare entwickelt, wie er das Schicksal eines vergessenen Schriftstellers einflicht, das ist schlicht genial. Nahezu atemberaubend aber ist, wie er zum Schluss die Handlungsfäden in eine phantastische, vielschichtige Passage münden lässt, in der Erzählung und Vermutung, Erinnerung und Gegenwart, die Worte und Gedanken mehrerer Personen einander vielschichtig durchdringen. Selten habe ich eine solche Kunstfertigkeit des Aufbaus erlebt. | |||||
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